MOGAM Projektdaten
Stand: Dezember 2007
Historie:
An der Stelle des Mogams stand das Direktoren- Wohnhaus des benachbarten Couven- Gymnasiums. Dieses im Krieg beschädigte Gebäude wurde 1957 vollständig oberirdisch abgetragen.
Zurück blieb eine Brandwand, die Grundstücksfläche wurde eingeebnet, aufgefüllt und asphaltiert.
50 Jahre lang lag dieses wertvolle Innenstadtgrundstück brach, minder genutzt durch Parkplätze und Container- Abstellflächen.
Konzept:
Das Mogam bildet den formalen und städtebaulichen Abschluss einer gründerzeitlichen Blockrandbebauung. In Kubatur und Orientierung wird es als Landmarke verstanden, im Kontext der Gebäudevolumen von Kármán-Forum und ehemal. Couven-Gymnasium (Philosoph. Fakultät).
Das Mogam nimmt die Struktur der angrenzenden Aachener 3-Fenster-Häuser in Breite und Höhenentwicklung auf:
Während im Vorderhausbereich 4 Vollgeschoss- Ebenen mit einem Emporen- Geschoss angeordnet sind, wird die Kubatur im Hinterhausbereich über ein Pultdach abgestaffelt.
Das Mogam orientiert sich mit der transparenten Längsfassade und den Hauptzugängen nach Nordwesten in Richtung des zentralen Campus- Bereichs.
Offenheit in der Nutzung, Transparenz in der Ausrichtung, zeitgemäße Formensprache und Materialwahl gehen eine ästhetische und räumliche Symbiose mit der denkmalgeschützten Nachbarschaft ein.
Dem heterogenen, pluralistischen Bild von "Stadt", entspricht der innerstädtische Uni- Campus der RWTH Aachen ohnehin: Wachsen und Werden der Universität findet in und mit der Stadt seit 1871 statt.
So versinnbildlicht der Campus die Synthese von Tradition und Zukunft - ein Anspruch dem die RWTH Aachen insgesamt verpflichtet ist.
Kubatur:
Länge 37m; Breite ca. 7m (6,80m); Höhe ca. 17m (16,80m)
Struktur:
4 Stockwerke u. Empore, d.h.: ein Sockelgeschoss, 3 Vollgeschosse, 1 Emporengeschoss
Konstruktion, Haustechnik, Gebäudehülle:
Die gesamte Stahlbetonskelett- Konstruktion wird mittels Bohrpfählen gegründet und durch die gebäudehohen Brandwand- und Stirnseiten- Schotten ausgesteift. Die transparente Längsseite wird durch eine raumhoch verglaste Pfosten-Riegel-Konstruktion abgeschlossen. Die Querseite und das Dach werden mittels einer Warmdachkonstruktion aus regenführende Kunstoffabdichtung auf Wärmedämmung verkleidet. Die Wasserführung erfolgt sichtbar über die gesamte Dachfläche und endet auf der Hofseite in einer Sammelfläche samt Ablauf.
Die Gebäudeausrüstung ist konventionell: die Wärmeversorgung erfolgt über das RWTH-Blockheizkraftwerk an der Wüllnerstraße. Die Wärmeverteilung erfolgt über Bank-Radiatoren entlang der Längsfassade. Die natürliche Lüftung ist über die Öffnungselemente der PR- Fassade gewährleistet.
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Nutzung:
Studenten- Lounge/ Studenten-Ateliers, d.h. Studentische Arbeitsplätze, nicht dauerhaft, sondern mit hoher Fluktuation, Studenten arbeiten an Laptops mit WLAN/ LAN- Verbindung ins Intra- und Internet und halten sich zwischen den Lehrveranstaltungen der benachbarten Institute und des Hörsaalzentrums (Kármán-Forum) zum Arbeiten im Mogam auf. Täglich müssen die Arbeitsplätze neu aufgesucht werden.
Im Sockelgeschoss auf Straßenebene ist ein Treffpunkt für koreanische Studenten mit einem Lesebereich für koranische Literatur/ Zeitschriften vorgesehen.
Die Planung im Zuge der neuen Bachelor/Master- Studiengänge ist ein "open house"- Betrieb, bei dem Verwaltung und Betrieb des Mogam über studentische Tutoren-Stellen gesichert sein sollen.
Räumlichkeiten:
Jede Etage bildet eine zusammenhängende, atelierartige Nutzungseinheit.
Die Oberflächen bestehen aus Sichtbeton, die Installationen werden offen geführt.
Strom- und WLAN-/ LAN- Versorgung für studentisches Arbeiten an Laptops sind an jedem Arbeitsplatz direkt gegeben.
Alle Etagen sind an der Längsseite raumhoch verglast.
Das Gebäude ist in allen Vollgeschossen barrierefrei/ behindertengerecht mittels Aufzug erschlossen,
es stehen eine Haupttreppe ("Himmelsleiter") und eine Nebentreppe zur Verfügung.
WC- Anlagen sind dezentral auf allen Geschossen verteilt.
Fläche:
Nutzfläche (NF nach DIN 277): ca. 716 m2
Volumen:
Brutto- Rauminhalt (BRI a) nach DIN 277): ca. 2.954 m3
Kosten:
Gesamtkosten: 1,8 Mio. €
Stifter:
Young-Sup Huh, Chairman der Greencross Corporation, Süd- Korea,
Alumnus und Ehrensenator der RWTH Aachen.
Bauherr:
Land NRW, vertreten durch den
BLB NRW, Niederlassung Aachen.
Nutzerin (Mieterin):
Architekten (Entwurf, Werkplanung und Bauleitung):
Projektgemeinschaft Nikolic + Doering GbR, Aachen
Das Mogam-Team:
Mic Doering
Jens Elbel
Max Koch
Lalo Nikolic
Tim Panzer
Weitere Projektbeteiligte:
SiGeKo: Atelier f. Architektur - Alexander Voigt, Aachen
Vermessung: Vermessungsbüro Dieter Kroll, Aachen
Bodenuntersuchung: Dieler + Partner GmbH, Aachen
Beweissicherung: A. Geier, Aachen
Firmen/ Auftragnehmer (AN):
AN Rohbau: ArGe Derichs & Konertz GmbH & Co.KG und J. Sonntag GmbH & Co.KG, Aachen
AN Rohbau (UG + Tiefbau): Bauunternehmung Heiko Gutteck GmbH, Aachen
AN Tiefbau: Bauunternehmung D. Damaske, Würselen
AN Außenanlagen + Tiefbau: Bauunternehmung Leisten, Aachen
AN Fassade: Metallbau Reinartz GmbH, Würselen
AN Fassade/ UG: Metallbau und Metalldesign Thelen, Geilenkirchen
AN Dach: Granderath Bedachungen GmbH, Mönchengladbach
AN Gerüst: Gerüstbau GmbH A. Siewert, Inden; Gerüstbau Creutz, Aachen
AN Schlosserarbeiten: Reinartz & Völger GmbH, Aachen
AN Schlosserarbeiten/ Außenanlagen: Metallbau und Metalldesign Thelen, Geilenkirchen
AN WDVS /Achse 3: Fa. Winkens
AN WDVS /Achse 1: Fa. Goldermann
AN Trockenbauarbeiten: Aretz GmbH & Co.KG, Geilenkirchen
AN Fliesenarbeiten: Fliesen & Natursteinstudio Michels, Düren
AN Malerarbeiten: Anstrich Heinen GmbH, Heinsberg
AN Versiegelungen: Guido Schmitz, Aachen
AN Beschilderungen: Mohr GmbH, Aachen
AN Heizung - Lüftung - Sanitär: Josef Ross GmbH & Co.KG, Hückelhoven
AN Lüftung: Rupp GmbH, Mönchengladbach
AN Elektro: Elektro H.G. Mücher, Alsdorf
AN EDV- Netze: DiPo Telekommunikation GmbH, Baesweiler
AN Aufzug: Kone GmbH, Düren
AN Gebäudeendreinigung: Jakob Niederberger Großbauten Reinigung GmbH & Co.KG, Aachen